Zubehör Teil III: Hindernisse, Maßstäbe und anderes

Die Matte liegt auf dem Tisch. Die Flotten wurden erfolgreich erstellt und die Aufwertungskarten ausgelegt. Zeit noch mehr Zubehör an den Spieltisch zu bringen! Heute will ich mich mit allerhand Zeug auseinandersetzen, welches einem den Spielverlauf einfacher oder auch hübscher macht.

 

Würfel

Die drei Würfel je Farbe im Grunspiel sind OK. Es wird aber schnell unübersichtlich, wenn ein Cymoon-Umbau-Sternenzerstörer sieben rote Würfel werfen darf, wovon man Dank Vader einen Teil ein zweites Mal würfeln kann. Rechnerisch ist die höchste Anzahl an Würfeln einer Farbe, die man je im Spiel brauchen kann derzeit 12 schwarze Würfel (nämlich 3 schwarze Würfel eines Ratketenkreuzers aus der Front + 2 blaue die Dank Sato in schwarze umgewandelt werden + 1 weiteren für den Befehl Feuer Konzentrieren + 2 weitere für die Aufwertungskarte Externe Träger + 2 weitere für die Aufwertungskarte Verbesserte Raketenwerfer +2 weitere  für die Einsatzzielkarte Eröffnungssalve). Dies ist jedoch ein derart konstruierter Nischenfall, dass ich jetzt nicht loslaufen würde, um mir drei weitere Würfelsets zu kaufen. Meiner Erfahrung nach reicht ein weiteres, sodass man in Summe sechs Würfel einer jeder Farbe hat. Und damit wäre dieser Punkt auch schon abgehandelt.

 

Zweite Manöverhilfe

Für ein Manöver mit Schub 1 wird die Manöverhilfe einfach am zweiten Glied angelegt.
Für ein Manöver mit Schub 1 wird die Manöverhilfe einfach am zweiten Glied angelegt.

Im Grundspiel enthalten is bereits eine Manöverhilfe. Schnell wird man wähtend des Spiels feststellen, dass es sehr umständlich wird, wenn man nur mit dieser arbeitet. Fliegt man lediglich ein Schub-1-Manöver sind drei überflüssige Glieder an der Manöverhilfe, die schnell Gefahr laufen, im Weg anderer Schiffe oder Staffeln zu sein.

Kauft man eine weitere Manöverhilfe nach, kann man diese so zusammensetzen, dass sie weniger als alle fünf Glieder aufweist. Ideal wäre es hier, vier Manöverhilfen zu besitzen (eine für jede mögliche Geschwindigkeitsstufe). Das wäre aber auch ein wenig teuer.

Ganz gut fährt man, wenn man zwei Manöverhilfen besitzt - eine der Länge für bis zu Schub Zwei und eine für die volle Länge. Diese Manöverhilfen kann man auch ein Glied weiter Vorne an die Schiffsbasis anlegen (siehe Bild), sodass man jedes Manöver fliegen kann, ohne dass die Manöverhilfe nennenswert  hinter dem Schiff oder über das Ziel hinaus im Weg ist. Die Manöverhilfe voller Länge ist dann also für Schub-3- und Schub-4-Manöver, die kürzere für Manöver mit Schub 1 oder Schub 2.

 

Positionsmarker

Nun kommt es dennoch nicht selten vor, dass man Schiffe oder Staffeln beiseite nehmen muss, um ein Manöver auszuführen, die Endposition sich jedoch nicht mit diesen Einheiten überschneidet. Man müsste die Einheiten also wegnehmen, das Manöver durchführen und am Ende wieder exakt an der Stelle positionieren, wo sie sich zuvor befanden. Aber wie soll man dies bewerkstelligen?

Sollte es sich dabei um extrem viele Einheiten handeln (vielleicht einen großen Staffelschwarm), würde ich zuerst mit Zustimmung meines Gegners einen ganz anderen Weg versuchen: nämlich die Manöverschablone Pi mal Daumen über all die Einheiten halten und eine leere Schiffsbasis an der Stelle platzieren, wo ich denke, dass das Schiff am Ende stehen wird. Natürlich darf mein Gegner die Position verändern, wenn er anderer Meinung ist. Können wir und schließlich einigen, haben wir uns eine Menge Mühe und Zeit gespart. Wenn nicht, muss man halt doch den beschwerlichen Weg gehen. Und dafür braucht man Positionsmarker.

Startgebietsmarker
Startgebietsmarker

Leider kommt das Grundspiel ohne solche Marker daher, aber es hat etwas, das fast genauso gut ist: die Startgebietsmarker. Diese kann man an die Ecke einer beliebigen Schiffsbasis legen, bevor man es vom Spielfeld nimm, um seine Position zu markieren. Ebenso kann man sie an eine Staffelbasis so anlegen, dass sie diese an zwei Punkten berührt. Diese Lösung kostet nichts und funktioniert auch recht hübsch.

Drittanbieter haben ebenfalls Lösungen für das Problem hervorgebracht. Leider sind diese in Europa nur mäßig erhältlich. Mir bekannt sind einzig die Marker von den Art of War Studios in Großbritannien (hier klicken für Bilder; danke an das MER-Mitglied Taivaanranta für den Tipp). Allerdings muss ich gestehen, dass sich mir die Vorteile dieser Tokens gegenüber den Startgebietsmarker nicht erschließen. Den Nutzen, welche das Art of War Studios-Produkt zusätzlich noch bieten, scheinen mir nur die Kerben zum Einsetzen ind die Schiffsbasis zu sein. Sie haben aber dafür den Nachteil, dass man die Marker nur noch vorne an den Schiffsbasen zwecks Positionsmarkierung anlegen kann - wodurch wieder andere Einheiten im Weg sein könnten.

Positionsmarker von Corsec Engineering
Positionsmarker von Corsec Engineering

Die präziste Lösung scheint mir die von Corsec Engineering zu sein. Zwar besteht bei deren Größe ebenfalls die Gefahr, dass andere Einheiten im Weg sind, aber dafür hat die Schiffsbasis kein Spiel, sodass sie sicher wieder an den Ort zurückkehren kann, wo sie ursprünglich stand.

Leider sind die Corsec Engineering Produkte jedoch nur jenseits des großen Teichs erhältlich, sodass man seine liebe Mühe haben wird, daran zu kommen (hier klicken für die Positionsmarker für kleine und mittelgroße Schiffe sowie Staffeln und hier klicken für große Schiffsbasen).

Es gibt jedoch auch ähnliche Vorlagen für 3D-Drucker, sodass man sich gleichwertige Produkte hierzulande herstellen kann (hier klicken; danke an das MER-Mitglied spike2109 für den Tipp).

Insgesamt keine befriedigende Situation, wie ich finde, aber vielleicht werden sich Drittanbieter hierzulande der Situation annehmen, wenn wir nur mehr Armada-Spieler werden...

 

Maßstäbe

Der Pappemaßstab des Grundspiels zum Abmessen von Feuerreichweite oder anderen Distanzen stößt schnell an seine Grenzen, besonders wenn es eng auf dem Spielfeld wird und viele Einheit dicht gedrängt beisammen stehen. Will man prüfen, ob zwei Staffeln in einem Schwarm in Reichweite 1 zuseinander sind, ist die volle Länge des Pappmaßstabs allzu oft im Weg. Dann bleibt nur, den Maßstab weit über die Staffelbasen zu halten und die Sache abzuschätzen. So wird messen ganz schnell zu raten. Aber auch zeitlich kommt der Pappmaßstab an seine Grenzen. Da die Maßstäbe mit die häufigst genutzten Spielkomponenten sind, tendiert die Pappe dazu, sich nach gewisser Zeit aufzulösen. Kurzum: Eine bessere Lösung muss her!

Die ideale Lösung sähe wie folgt aus: Man hätte drei Reichweitenmaßstäbe, nämlich einen für jede der drei Feuerdistanzen, und fünf Entfernungsmaßstäbe, nämlich einen für jede der fünf Entfernungsdistanzen. Und am besten wären all diese Maßstäbe aus hartem Akryl.

FFG selbst bietet eine solche Lösung nicht zum Kauf an. Jedoch wird exakt diese Lösung bisweilen in Turnierkits als Preise für die oberen Plätze ausgegeben. Die ganze Sache hat jedoch einen ein wenig peinlichen Haken: Die FFG-Maßstäbe der Turnierkits stimmen fast nie in der Länge mit dem Maßstab des Grundspiels überein...

Wendet man seinen Blick zu Drittanbietern, ergibt sich wieder ein nicht völlig befriedigendes Bild. Es gibt hierzulande mehrere Händler oder Firmen die Akrylmaßstäbe anbieten, diese kommen jedoch nur in der vollen Länge des Originalmaßstabs daher (beispielsweise diese hier oder diese hier; erstere mit dem kleinen Bonus eines zusätzlichen Maßstabs für Reichweite 1).

Reichweitemaßstäbe von Cog 'o' two (von mir lackiert)
Reichweitemaßstäbe von Cog 'o' two (von mir lackiert)

Wieder einmal in Großbritannien findet sich eine bessere Lösung, nämlich bei der Firma Cog 'o' two. Die bieten ein Set mit drei Reichweitemaßstäben (wahlweise mit Motiven für die Rebellenallianz oder das Imperium) und eines mit fünf Entfernungsmaßstäben an (siehe Bilder unten). Letzteres ist jedoch auch nicht ideal. Man hat sich bei den Entfernungsmaßstäben etwas besonderes einfallen lassen: nämlich Aussparungen, um die Staffeln einsetzen zu können. (siehe das Bild unten). Dies ermöglicht extrem genau Staffeln in maximaler Reichweite zu fliegen. Das Ganze hat jedoch auch einen Nachteil: Die Maßstäbe haben nicht die Länge der verschiedenen Entfernungen. Vielmehr kommt man erst auf die exakte Länge einer Entfernung, wenn man die Mitte der einen Staffelaussparung nimmt, von da ans andere Ende geht und zusätlich noch eine Staffel dort anlegt.

Staffelbewegung mit dem Reichweite-3-Maßstab von Cog 'o' two
Staffelbewegung mit dem Reichweite-3-Maßstab von Cog 'o' two

Nun ist es aber bei Armada so, dass man den Entfernungsmaßstab beileibe nicht nur für Staffelbewegung braucht - und für diese Fälle sind die Entfernungsmaßstäbe von Cog 'o' two leider gänzlich ungeeignet. Dannl muss man doch wieder zum originalen Pappmaßstab greifen.

Ich habe von verschiedenen Herstellern in den Staaten gelesen, die vollständige Sets von Akrylmaßstäbe anbieten. Leider kann ich aber nichts über die Qualität von deren Produkte sagen - und ob sie auch an inakkurater Länge wie die FFG-Turnierkits kranken.

 

Laser: Piu piu

Abzumessen, ob sich ein Schiff im Feuerwinkel befindet oder Sichtlinie zu einer Hüllensektion besteht, kann mit dem originalen Maßstab bisweilen schlimmes Gefuddel werden. Die wohl eleganteste Lösung für dieses Problem dürfte ein Tabletop-Linienlaser sein, mit dem sich diese Fragen spielend einfach entscheiden lassen. Per Knopfdruck lässt sich wie bei einem Laserpointer ein Laser auf den Spieltisch projizieren. Die Besonderheit des Linienlasers ist jedoch, dass nicht nur ein einzelner Punkt entsteht, sondern eine ganze Linie. Mit der kann man einfach die Hüllensektion-Begrenzungslinie verlängern oder die beiden Sichtpunkte verbinden.

Die günstige Version ist der Linienlaser von Army Painter. Da ich im Netz jedoch gelesen hatte, dass der unpräzise sein soll, griff ich zu dem Tabletop-Linienlaser. Ich die Variante von Army Painter jedoch noch nie in Händen gehalten und kann daher keine stichhaltige Empfehlung abgeben.

Natürlich ist der Nutzen des Lasers nicht aufs Abmessen beschränkt. Man kann man ihn auch dafür verwenden, um in kindlicher Manier Laser-Schüsse der Schiffe zu simulieren...

 

Dreidimensionale Hindernisse

Ich wusste, dass ich Armada spielen will, als ich sah, wie ein Freund den Imperialen Sternenzerstörer auspackte. Ein nicht unerheblicher Teil des Spiels besteht darin, dass die Miniaturen einfach großartig aussehen. Schnell wurde es für mich wichtig, dass das Geschehen auf der Matte möglichst wie eine Raumschlacht wirkt. Ich fing an, meine Schiffsbasen zu lackieren (damit sie besser zur Matte passen). Ich fing an, meine Staffeln zu bemalen. Was mich jedoch noch immer gehörig störte, waren die Papphindernismarker. Die Staffeln sind 3D, die Schiffe sind 3D - und die Papphindernisplättchen zerstören die Illusion.

Eine zeitlang hoffte ich, dass FFG irgendwann 3D-Hindernisse veröffentlichen würde. Da jedoch das Schwesterspiel X-Wing, das damals schon eine ganze Zeit länger auf dem Markt gewesen war, solche nicht erhalten hatte, ließ mich daran zweifeln. Selber basteln kam für mich auch nicht in Frage. Besonders ärgerlich war, dass ein Drittanbieter, der sehr hübsche dreidimensionale Hindernisse für Armada angeboten hatte, von FFG oder Disney dazu gezwungen wurde, seine Produkte aus dem Sortiment zu nehmen.

Meines Wissens gibt es derzeit nur noch einen Drittanbieter, der dreidimensionale Hindernisse für Armada anbietet - und der befindet sich wieder einmal in Großbritannien (liefert aber natürlich auch nach Deutschland): Combatzone Scenery führt Armada-Hindernisse aus gebranntem Mörtel.

Aber diese Lösung hat einige Nachteile: Erstens sind die Produkte unbemalt. Man muss also selbst zum Pinsel greifen, wenn man möchte, dass das nach etwas aussieht. Zweitens wollte man die Hindernisse wohl ein wenig hübscher machen und hat daher auch Schrottteile/Asteroiden auf den Basen der Hindernisse angebracht (siehe Bilder oben). Das bedeutet jedoch, dass man die Basen nicht drehen kann (wie es bei den Pappmarkern möglich ist). Mit dem Nachteil kann ich jedoch gut leben. Ich stelle die dreidimensionalen Hindrenisse ohnehin immer auf die Pappmarker, damit ich sie problemlos auch entfernen kann, sobald ein Schiff ein Hindernis überlagert. Drittens sind die Hindernisse nicht zu 100% im Maßstab. Beispielsweise bei dem Schrotthaufen auf dem zweiten Bild oben sind die Trümmerteile der CR90 ein wenig größer als die des Spiels. Wiederum kann ich damit aber gut leben. Während des Spiels fällt dies ohnehin nicht auf.

Das größte Problem dürfte sein, dass die Hindernisse nicht völlig billig sind. Für die drei Asteroiden- und zwei Trümmerfelder des Grundspiels werden 25 Pfund fällig. Dann braucht man noch die Raumstation. Hier gibt es eine ein preiswertere Lösung für 18 Pfund (entgegen dem verlinkten Bild wird sie auch mit einer Basis ausgeliefert, die exakt dem Armada-Hindernis entspricht (siehe drittes Bild oben). Man kann jedoch mit 45 Pfund ein wenig tiefer in die Tasche greifen und sich gleich die große Station kaufen.

Seit den neuen Einsatzzielkarten von Konflikt um Corellia reicht dies jedoch nicht mehr. Man braucht nochmals drei Asteroidenfelder (allerdings nur für die Kampagne selbst; nämlich für das Kampagneneinsatzziel Asteroiden sowie für die Sechsspielervariante der Abschlussoffensive) und eine weitere Station (für das Einsatzziel Angriff auf Raumstation). Schlussendlich benötigt man auch die mit der Kampagne erschienenen Nebelfelder. Macht nochmals 5 Pfund. Das macht dann insgesamt:

  • 2 Mal Asteroiden- und Trümmerfleder: 25 Pfund je
  • 2 (kleine) Raumstationen: 18 Pfund je (oder 45 Pfund je, wenn man lieber die großen will)
  • Nebelfelder: 5 Pfund

Damit kommt man auf 91 Pfund plus 13 Pfund für den Versand nach Deutschland. Das sind insgesamt knapp 120 € bei gegenwärtigem Wechselkurs. Und dann ist noch nichts bemalt. Da muss natürlich jeder selbst entscheiden, ob es einem das wert ist. Mir war es das wert, aber nur zähneknirschend...

 

Damit sind wir für diese Woche am Ende angelangt. Nächste Woche wird es den voraussichtlich letzten Zubehör-Artikel geben, dann zum Thema Aufbewahrung & Transport. Bis dahin kaut Darth Veggie nicht nur an Sith-Karotten, sondern auch an dem Loch in seinem Geldbeutel, welches die Zubehörkosten dort hineingebrannt haben!

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